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Gemeinsame Studie von Rechtsanwaltskanzlei Noerr und TU München zu Compliance-Risiken neuer Technologien

Studie von Noerr/TU München belegt: Neue Technologien schaffen auch neue Compliance-Risiken

Die fortschreitende Digitalisierung stellt Unternehmen und deren Geschäftsleitungen unter Compliance-Gesichtspunkten vor neue organisatorische Herausforderungen. Das geht aus einer Studie der Rechtsanwaltskanzlei Noerr und dem TUM Center for Digital Public Services von Professor Dr. Dirk Heckmann an der TU München hervor, die vor kurzem vorgestellt wurde. Mehr als 300 Führungskräfte aus der ersten und zweiten Ebene waren für diese Studie befragt worden.

Fast jeder zweite (47 %) der Befragten bestätigte, dass sein Unternehmen einem rechtlichen Compliance-Risiko ausgesetzt gewesen sei, u.a. Hackerangriffe, Erpressung oder Datendiebstahl. 89 % der befragten Entscheidungsträger haben Maßnahmen getroffen, um ihre digitalen Rechtsrisiken zu verringern. Am verbreitesten sind interne Stärken-Schwächen-Analysen (63 %), gefolgt von der Bestellung bzw. Verstärkung von Compliance-Beauftragten (48 %). 23 % der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen einen Chief Digital Officer ernannt habe.

Beim beruflichen Hintergrund der Compliance-Beauftragten zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Nach wie vor verfügt der überwiegende Teil der mit Compliance-Aufgaben betrauten Mitarbeiter über ein wirtschafts- oder rechtswissenschaftliches Studium. Spezifische technische Expertise scheint hingegen unterrepräsentiert zu sein. Nur etwa mehr als ein Viertel der Compliance-Beauftragten hat einen Technik- oder Informatik-Hintergrund.

Auffällig ist, dass Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten, börsennotierte Unternehmen und solche mit ausländischer Konzernmutter häufiger Maßnahmen gegen digitale Risiken umsetzen als kleinere, nicht börsennotierte Unternehmen mit Stammsitz im Inland.

Der Studie zufolge unterschätzen die meisten Unternehmen die rechtlichen Risiken, die mit neuen Technologien einhergehen. Während 24 % der Befragten das Risiko von Rechtsverletzungen bei der Nutzung von Mobiltelefonen als hoch bzw. sehr hoch einschätzen, waren es bei künstlicher Intelligenz und Blockchain nur 9 %. Dies steht in einem Spannungsfeld zu den stetig wachsenden regulatorischen Anforderungen, etwa beim Datenschutz oder in der IT-Sicherheit.

Bei Interesse finden Sie die komplette Studie zum Download auf der Homepage der Anwaltskanzlei Noerr (www.noerr.com).