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Aktuelle Sonderumfrage der DZ Bank im Mittelstand zur Nachhaltigkeit in Lieferketten vorgestellt

Nach DZ Bank-Umfrage müssen sich mittelständische Unternehmen mehr um Nachhaltigkeit kümmern

Eine aktuelle Sonderumfrage der DZ Bank im Mittelstand zeigt: Weniger als jeder dritte Mittelständler berücksichtigt aktuell Nachhaltigkeitskriterien bei der Lieferantenauswahl.

Der deutsche Mittelstand hat Nachholbedarf beim Thema Nachhaltigkeit. Das belegt eine repräsentative Sonderumfrage der DZ Bank, in der 1.000 Geschäftsführer und Entscheider zum status quo in Sachen Nachhaltigkeit in ihrem Unternehmen befragt worden sind. Das Ergebnis: Zwar haben die Firmen schon erste Maßnahmen ergriffen, um den Ressourcenverbrauch in den Unternehmen zu verringern. Mit Blick auf die Themen Gleichstellung und Menschenrechte sind viele Mittelständler heute aber noch nicht wirklich gut aufgestellt.

Dass viele Unternehmen noch einen weiten Weg vor sich haben, um sich für die Nachhaltigkeitsanforderungen der Zukunft zu wappnen, zeigt insbesondere der Blick auf die Lieferketten: Mit 29 % geben aktuell auffallend wenig Mittelständler an, Nachhaltigkeitskriterien bei der Auswahl ihrer Lieferanten zu berücksichtigen. Insbesondere die Bauindustrie hat nach dieser Umfrage Nachholbedarf, denn dort behalten bislang nur 20 % im Blick, wie nachhaltig ihre Lieferanten sind, so die Umfrage.

Der Handlungsdruck für die Firmen sei groß, denn: Das beschlossene Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz tritt zum 1. Januar 2023 in Kraft. Es verpflichtet Unternehmen dazu, Sorge zu tragen, dass in ihren Lieferketten keine Menschenrechte verletzt werden oder die Umwelt Schaden trägt. Nach dem Gesetz sind abhängig von der Beschäftigtenzahl zwar nur größere Unternehmen in der Pflicht, ihre Zulieferer zu überprüfen. Mittelbar seien jedoch alle Unternehmen betroffen, die beispielsweise Einzelteile für die Produktion dieser Unternehmen beisteuern.

Es bestehe dringender Handlungsbedarf. In den kommenden 15 Monaten müssen die Unternehmen Abläufe schaffen, mit denen sie ihre Lieferanten prüfen und kontrollieren sowie im Ernstfall präventiv eingreifen. Gleichzeitig biete das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz auch die Chance, das eigene Geschäftsmodell für eine nachhaltige Wirtschaft fit zu machen. Besonders innovative Lösungen können die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen steigern.

Mehr Nachhaltigkeit bedeute aber auch Mehrausgaben. Mehr als jeder zweite deutsche Mittelständler rechnet schon heute mit zusätzlichen Kosten, um nachhaltiger zu werden. Vor allem das Baugewerbe (63 %) und die Chemie- und Kunststoffindustrie (61 %) sehen sich mit nachhaltigkeitsbedingten Mehrkosten konfrontiert; bei Bauunternehmen sorgen insbesondere die immer strengeren rechtlichen Anforderungen an den Klimaschutz von Gebäuden für zusätzliche Aufwände.

Bei Null starten müssen die Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit allerdings nicht. Die Befragung zeigt, dass viele von ihnen bereits Maßnahmen ergriffen haben, um nachhaltiger zu werden. 77 % der Mittelständler setzen heute schon auf Recycling und verbessertes Abfallmanagement. 76 % betreiben die Digitalisierung mit dem Ziel eines verringerten Ressourcenverbrauchs voran.

Ein derzeit noch kaum zu quantifizierender Nutzen könnte sich angesichts der demographischen Entwicklung und der daraus resultierenden Verschärfung des Fachkräftemangels langfristig insbesondere durch eine höhere Attraktivität des eigenen Unternehmens für Fachkräfte erzielen lassen. Dabei dürften etwa Investitionen in Maßnahmen zu Familienfreundlichkeit und Work Life Balance oder in Gesundheitsförderung und Gesundheitsschutz nicht nur neue, vielgesuchte Fachkräfte anziehen. Gleichzeitig könnten damit auch die bereits im Haus befindlichen Fachkräfte gehalten werden.

Bei Interesse können Sie weitere Einzelheiten hier in Sonderumfrage entnehmen.