ZUSATZ INFORMATIONEN

EU-Lieferkettengesetz: Vorlage eines ersten Entwurfs seitens der EU-Kommission verzögert sich

Die von der EU-Kommission für Juni diesen Jahres geplante Vorlage eines EU-Lieferkettengesetzes verschiebt sich wohl bis Oktober 2021

Der Entwurf des geplanten EU-Lieferkettengesetzes, das Unternehmen verpflichten soll, Missstände bei ihren Lieferanten abzustellen, muss neu konzipiert werden. Ein unabhängiges Überprüfungsgremium der EU-Kommission hatte diesen als einseitig abgelehnt. Der hierfür federführend zuständige EU-Justizkommissar Didier Reynders bekommt EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton an die Seite gestellt, um bis Oktober diesen Jahres ein ausgewogeneres Konzept zu erstellen, das die Interessen der Wirtschaft berücksichtigt. Das Papier habe sich gelesen „wie von Aktivisten verfasst“, heißt es aus der EU-Kommission. Vorgesehen waren unter anderem Verantwortung der Unternehmen für weite Teile der Lieferkette und kaum Ausnahmen für kleine Unternehmen. Sogar Managergehälter hätten von den Lieferketten abhängig gemacht werden sollen. Das Papier unterstelle, Firmen würden nur kurzfristig denken und müssten völlig umgebaut werden, heißt es in EU-Kreisen.

(Quelle: WirtschaftsWoche Nr. 22 vom 28. Mai 2021)