ZUSATZ INFORMATIONEN

Schlag gegen Schwarzarbeit im Baubereich

Hauptzollämter Gießen und Darmstadt erfolgreich im Kampf gegen Schwarzarbeit im Baubereich

Ermittlerinnen und Ermittler der Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Hauptzollämter Gießen und Darmstadt ist am 21. Februar 2024 unter der Verantwortlichkeit der Staatsanwaltschaft Darmstadt erneut ein massiver Schlag gegen ein Schwarzarbeitergeflecht auf dem Bau gelungen.

Zwei zusammenhängende Ermittlungskomplexe führten zu zehn Verhaftungen. Drei Serben, eine Serbin, drei Kroaten, ein Bosnier, ein Deutscher und ein Montenegriner im Alter von 28 bis 57 Jahren wurden im Rhein-Main-Gebiet festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Einer von ihnen verbüßte bereits eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten wegen der gleichen Straftaten. Mehr als 800 Einsatzkräfte durchsuchten zeitgleich 90 Wohn- und Geschäftsräume in Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachen und Nordrhein-Westfahlen.

Im Fokus der Ermittlungen stehen bislang 34 Beschuldigte. Es kristallisierte sich schnell heraus, dass die Tätergruppen in dem Kettenbetrugsgeflecht (aus mehreren Firmen) miteinander verstrickt waren. Bei einem Kettenbetrug werden mit vorgetäuschten Zahlungen von Scheinrechnungen über nicht erbrachte Bauleistungen Schwarzgelder generiert, um damit Schwarzarbeiter zu bezahlen und Gewinne zu erwirtschaften.

Der Bande wird gewerbsmäßiger Betrug sowie Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe vorgeworfen. Man geht derzeit von einem Schaden von 10,4 Mio. Euro aus.

Umfangreiche Beweismittel, darunter auch Computer und Mobiltelefone, wurden durch die Ermittlerinnen und Ermittler bei den Dursuchungen sichergestellt.

Zur Sicherung von Vermögen wurden Arreste in Höhe von über 9 Mio. Euro vollstreckt. Dazu pfändete der Zoll Konten und offene Forderungen und setzte mehrere Bargeldspürhunde ein. Es wurden auch mehrere Bankschließfächer der Beschuldigten durchsucht, in denen sich mehr als 1,5 Mio. Euro befanden.

Darüber hinaus wurden noch 75.000 Euro Bargeld, mehrere Waffen sowie etwas Munition durch die Einsatzkräfte sichergestellt und vier Fahrzeuge im Wert von rund 160.000 Euro gepfändet (ein Mercedes GLE, ein Porsche Panamera, ein Porsche Macan und eine Harley-Davidson).

(Quelle: Generalzolldirektion, Pressemitteilung vom 21. Februar 2024)